Droht dem Schweizer Immobilienmarkt eine Kurskorrektur

Mittwoch, 17. August 2022 / 14:23 h
 
Steigende Immobilienpreise haben den Anlegern im Laufe der Jahre reiche Renditen beschert. Vielerorts dreht sich die Preisspirale nun doch erheblich langsamer, auch wenn sie noch nicht ganz steht.  (fest/pd)



Wenig überraschend werden kleinere Wohneinheiten in Grossstädten von Investoren bevorzugt. Bild: Bern.

 
Eine Flut von Baugenehmigungen erschlafft nun langsam. Ganz zu schweigen von der Zinswende, die gerade stattfindet. Doch noch klettert der Markt .. auch wenn mittlerweile kürzere Hypotheken gefragt sind. Zieht hier schon manch einer den Kopf ein?

Das Ende der Fahnenstange zeichnet sich ab

Das Ende des Preisfeuerwerks am Schweizer Immobilienmarkt zeichnet sich langsam aber sicher ab. Die beschleunigten Preissteigerungen der letzten Jahre sind abgeflacht, wie Immobilienmakler in der Schweiz vielerorts feststellen. Eines der begehrtesten Objekte der Schweiz ist nach wie vor ein Einfamilienhaus in zentraler Innenstadtlage. Dagegen sind die Wohnungspreise teilweise leicht gefallen. Käufer zahlen weiterhin Höchstpreise für Baugrundstücke. Grund dafür ist der chronische Mangel an bebaubarem Land, der sich besonders in Ballungsräumen bemerkbar macht. In der Süd- und Westschweiz sind die Immobilienpreise schon seit Jahren tiefer. Vor einigen Jahren stiess der Immobilienboom hier bereits an seine Grenzen.

Preiswahnsinn vor allem in den Grossstädten

Wenig überraschend werden kleinere Wohneinheiten in Grossstädten von Investoren bevorzugt. Mit seinen Rekordpreisen gehört Zürich zu den exklusivsten Immobilienstandorten Europas. In der Stadt am Zürichsee leben über 400'000 Menschen, viele davon in Einpersonenhaushalten. Auch in Basel, Bern und Luzern stehen Immobilien im Fokus der Investoren. In Grossstädten hat das Angebot Mühe, mit der starken Nachfrage Schritt zu halten. Dieses Ungleichgewicht hat kürzlich zu einem Anstieg des Transaktionspreises von Wohnungen in Zürich auf über CHF 14'700 pro m2 geführt - gegenüber CHF 13'000 im Jahr 2017! Wie in vielen Teilen Europas bleibt der Immobilienmarkt auch in der Schweiz überhitzt.

Auch internationale Investoren feuern ordentlich zu

Eigenheime und Wohnungen in der Schweiz waren aufgrund der vom Niedrigzins gebeutelten Anlagemöglichkeiten und der vielversprechenden Immobilienwirtschaft seit langem attraktiv. Ein Chalet in den Alpen oder ein Ferienhaus am Genfersee - Schweizer Immobilien sind auch bei internationalen Investoren beliebt. Der Verkauf von Luxusimmobilien an wohlhabende Ausländer bleibt ein relevanter Faktor. Wohnimmobilien in der Alpenrepublik sind bei ihnen beliebt - nicht zuletzt wegen der attraktiven Steuervorteile.



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