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Vor 100 Jahren wurde der Melitta-Kaffeefilter erfunden

Sonntag, 15. Juni 2008 / 09:17 h
 
Berlin - Mit einer alten Konservenbüchse und Löschpapier aus dem Schulheft von Sohn Willy löst die deutsche Hausfrau Melitta Bentz vor 100 Jahren eine kleine Weltrevolution aus: Sie erfindet den Kaffeefilter.  (von Andrea Schneider, AFP/sda)



Melitta Bentz erfand den ersten, seriell gefertigten Melitta-Kaffeefilter: 13 Zentimeter hoch war der Messingbehälter, der mit «Filtrierpapier» arbeitete.




1936 wird der entscheidende Entwicklungsschritt zu den typischen Melitta-Schnellfiltern vollzogen. Der Filterkörper läuft unten schlitzförmig zu.

 
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Weil nach damaliger Zubereitungsart der Kaffeegenuss noch durch bitteren Nachgeschmack und Kaffeesatz im Mund vergällt wurde, experimentierte die 35-jährige Dresdnerin so lange, bis sie aus besagten Zutaten ein Filtersystem entwickelt hatte.

So wird Melitta Bentz mit ihrem Ur-Kaffeefilter zur Gründerin eines internationalen Konzerns - der noch immer ein Familienunternehmen ist: In der Zentrale in Minden stehen heute Thomas und Stephan Bentz, die Enkel der Kaffeefilter-Pionierin, an der Spitze.

Am 20. Juni ist jährt sich zum 100. Mal der Tag, an dem das Kaiserliche Patentamt in Berlin Melitta Bentz mit der Nummer 347895 Gebrauchsmusterschutz für den mit «Filtrierpapier» ausgelegten «Kaffeefilter mit nach unten gewölbtem, mit einem Abflussloch versehenem Boden und lose einliegendem Siebe» verleiht.

Startkapital von 73 Pfennig

Amalie Auguste Melitta Bentz, die als «bemerkenswert hübsche», tatkräftige und pflichtbewusste Frau beschrieben wird, meldet mit 73 Pfennig Startkapital noch im selben Jahr mit ihrem Mann Hugo beim Dresdner Gewerbeamt ein «kaufmännisches Agentur- und Kommissionsgeschäft» an.

Dann beginnt sie in einem der fünf Zimmer der Familienwohnung mit der Filter-Produktion. Um Reklame für ihre Erfindung zu machen, organisiert Melitta Bentz im Stil späteren Tupperware-Partys Kaffeekränzchen, bei denen sie den Damen Kaffeegenuss mit Hilfe ihres Wunderfilters verspricht.

Werbe-Shows in Schaufenstern

Ehemann Hugo kündigt seine Stelle und wirbt als eine Art früher Melitta-Mann in Schaufenstern für das neue Produkt. Nach Konzernangaben wurde diese Präsentationsmethode sogar von Melitta erfunden.

Die Bentz-Söhne liefern derweil mit dem Bollerwagen Filterpapier aus. Erst nach dem Umzug nach Minden, wo eine alte Schokoladenfabrik neuer Firmensitz wird, kommt 1936 die heute noch gebräuchliche und patentierte Filtertüte auf den Markt. Auch der Melitta-Schriftzug stammt aus dieser Zeit.

Als NS-Musterbetrieb ausgezeichnet

Melitta und Hugo Bentz ziehen sich bereits 1932 aus dem aktiven Unternehmerdasein zurück. Die Söhne Willy und Horst setzen auf die Expansion der Melitta-Werke AG - mit Unterbrechungen und dunklen Stunden, denn während der Nazi-Herrschaft wird das Unternehmen als NS-Musterbetrieb ausgezeichnet.

Im Zweiten Weltkrieg ist die Filter-Herstellung verboten - statt Papiertüten werden Munitionsgurte, Pfannen und Töpfe gefertigt. Auch Melitta beschäftigt Zwangsarbeiter. 1999 beteiligt sich der Konzern am Zwangsarbeiterfonds der deutschen Wirtschaft und zahlt in die Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft» ein.

Frischhaltefolien und Putztücher

Die Jahre des Wirtschaftswunders bringen Melitta voran. Die Firma erweitert ihr Geschäft nicht nur um Kaffee, sondern auch um Haushaltwaren wie Frischhaltefolien, Butterbrotbeutel und Putztücher. Sogar Zigarren, Süssigkeiten und Fruchtsaft finden sich für einige Jahre im Angebot.

Gleichzeitig expandiert der Konzern im Ausland, erst in Europa, dann in Übersee. Papierfabriken und Röstereien in Brasilien und den USA gehören jetzt mit zum Portfolio. Ende der 70er-Jahre hat die Melitta-Gruppe rund 10'000 Mitarbeiter. An den Boom schliessen sich Jahre der Konzentration an, eine Reihe von Geschäftsfeldern gibt der Konzern ganz auf. Heute arbeiten weltweit knapp 3200 Menschen für Melitta.

Der Konzern, der derzeit rund 40 Prozent seines Umsatzes mit Kaffee erwirtschaftet, beklagt ein nachlassendes Kaffeegeschäft in Deutschland. Das alte Kerngeschäft Filtertüten macht mittlerweile nur noch 11 Prozent des Umsatzes von rund 1,2 Mrd. Euro (2007) aus.


 
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