

Yahoo testet Adsense von Google, um Microsoft zu einem höherem Angebot zu bringen.
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Ziel sei es, AOLs Internetsparte an Yahoo zu übertragen, Time Warner würde im Gegenzug Anteile des Suchmaschinenbetreibers übernehmen. Das Zugangsgeschäft soll von der Transaktion ausgeschlossen bleiben. Gleichzeitig gab Yahoo eine Testpartnerschaft mit Google bekannt, die letzterem ermöglicht, Werbeanzeigen auf der Webseite des Mitbewerbers zu schalten.
Yahoo scheint mit seinen jüngsten Aktivitäten seine ablehnende Haltung gegen das von Microsoft gestellte Übernahmeangebot unterstreichen zu wollen. Einige Analysten sehen darin zumindest eine Möglichkeit, den Übernahmepreis für Microsoft in die Höhe zu treiben. Der geplante Deal mit AOL sehe unter anderem den Rückkauf von Yahoo-Aktien im Wert von mehreren Mrd. Dollar vor. Der Kaufpreis solle mit 30 bis 40 Dollar je Aktie demnach über dem Angebot von Microsoft liegen.
Microsoft hatte Yahoo am vergangenen Wochenende hingegen eine Frist von drei Wochen gesetzt, binnen derer sich der Übernahmekandidat zu einer endgültigen Entscheidung durchringen sollte. Wird das Angebot weiterhin abgelehnt, stellt Microsoft eine Verringerung des Kaufpreises in Aussicht und will sich zudem direkt an die Yahoo-Aktionäre wenden. Eine finale Entscheidung über eine mögliche Transaktion sei aber noch nicht gefallen.
Online-Werbegeschäft lässt nach
Aufgrund der schwächeren Konjunkturaussichten werde auch das Online-Werbegeschäft nicht mehr eine so rasante Entwicklung wie bisher hinlegen, weshalb Konsolidierungstendenzen positiv zu beurteilen wären, sagt Marcus Sander, Analyst bei Sal. Oppenheim. «Eine Bündelung der Kräfte gegenüber Google macht deshalb auch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Abschwächung auf jeden Fall ökonomisch Sinn.»
Dies treffe aber sowohl auf eine Kooperation zwischen Yahoo und AOL als auch zwischen Yahoo und Microsoft zu. «Gerade Yahoo und AOL haben in den vergangenen Jahren im Online-Werbemarkt gegenüber Google deutlich an Marktanteilen verloren», erläutert Sander. Vor allem AOL habe seine ursprünglich starke Marktposition im Zugangsgeschäft verloren und setzte fast ausschliesslich auf das Portal- und Werbegeschäft.
Microsoft nicht begeistert
Wie gestern, Mittwoch, bekannt wurde, haben die beiden Suchmaschinenbetreiber eine zweiwöchige Zusammenarbeit geplant, in deren Rahmen Yahoo Googles Textanzeigensystem AdSense testen wird. Dies ermöglicht Google, drei Prozent der Suchergebnisse von Yahoo mit Werbungen zu versehen. Microsoft beurteilt die Zusammenarbeit zwischen Google und Yahoo kritisch. «Jede konkrete Vereinbarung zwischen Yahoo und Google würde mehr als 90 Prozent des Online-Werbemarktes in Googles Händen vereinen», heisst es von Microsoft.
Auch Wettbewerbsexperten zweifeln, dass eine längerfristige Zusammenarbeit der beiden Suchmaschinenbetreiber von Wettbewerbshütern zugelassen werden würde. Eine Kooperation zwischen Google und Yahoo sei zwar in einer losen Kooperation vorstellbar, jede tiefergreifende Zusammenarbeit dürfte aber wettbewerbsrechtlich quasi ausgeschlossen sein, so Sander. Microsoft suche unterdessen Unterstützung bei Rupert Murdochs News Corp., berichtet das Wall Street Journal weiter. Die beiden Unternehmen würden ernsthafte Diskussionen über ein mögliches gemeinsames Angebot führen.
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